Dokumentation zu Berechtigungen
Atlassian Jira ist eines der führenden Werkzeuge für Projektmanagement und Issue-Tracking. Ein wesentlicher Bestandteil jeder Jira-Installation ist das ausgeklügelte Berechtigungssystem, das steuert, welche Benutzer auf welche Funktionen und Inhalte zugreifen können. Dieses Konzept ist entscheidend für die Sicherheit und den reibungslosen Arbeitsablauf innerhalb von Organisationen, die Jira einsetzen.
In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Aspekte des Berechtigungskonzepts in Jira detailliert betrachten und erklären, wie Administratoren dieses System optimal konfigurieren können.
Jiras Berechtigungskonzept lässt sich grundsätzlich in zwei Hauptkategorien unterteilen:
Die folgende Darstellung zeigt die hierarchische Struktur des Berechtigungskonzepts in Jira:
Globale Berechtigungen sind systemweite Zugriffsrechte, die bestimmten Benutzergruppen zugewiesen werden. Diese Berechtigungen werden in den Jira-Administrationseinstellungen konfiguriert und umfassen kritische Funktionen wie:
Administer Jira: Die umfassendste Berechtigung, die vollen Zugriff auf alle Administrationseinstellungen gewährt. Benutzer mit dieser Berechtigung können alle Aspekte des Jira-Systems konfigurieren, einschließlich globaler Einstellungen, Workflows, Projekte, Benutzer und mehr.
Browse Users: Ermöglicht die Einsicht in die Benutzerliste von Jira. Ohne diese Berechtigung können Benutzer zwar mit anderen zusammenarbeiten, aber nicht alle Benutzer im System sehen.
Manage Group Filter Subscriptions: Ermöglicht es Benutzern, Filterabonnements für Gruppen einzurichten und zu verwalten, sodass ganze Teams automatische Benachrichtigungen über bestimmte Issues erhalten können.
Create Shared Objects: Gestattet das Erstellen von Objekten, die für alle Benutzer im System sichtbar sind, wie zum Beispiel globale Dashboards, Filter oder Berichte.
Globale Berechtigungen sollten mit Bedacht vergeben werden, da sie umfangreiche Kontrollmöglichkeiten über das gesamte Jira-System bieten. Es ist eine bewährte Praxis, diese Berechtigungen nur einer kleinen Anzahl vertrauenswürdiger Benutzer oder Administratoren zuzuweisen.
Projektbezogene Berechtigungen werden über Permission Schemes (Berechtigungsschemata) verwaltet. Diese Schemata definieren, welche Benutzer, Gruppen oder Projektrollen bestimmte Aktionen innerhalb eines Projekts ausführen dürfen. Ein Permission Scheme kann einem oder mehreren Projekten zugewiesen werden.
Permission Schemes umfassen verschiedene Kategorien von Berechtigungen:
Diese Berechtigungen steuern grundlegende Aktionen innerhalb eines Projekts:
Diese Berechtigungen kontrollieren den grundlegenden Zugriff auf ein Projekt:
Diese Berechtigungen steuern spezifische Funktionen:
Diese Berechtigungen betreffen den Lebenszyklus eines Issues:
Diese Berechtigungen regeln die Verwaltungsrechte innerhalb eines Projekts:
Jira bietet verschiedene Möglichkeiten, um Berechtigungen Benutzern zuzuweisen:
Projektrollen sind projektspezifische Funktionen, die Benutzern oder Gruppen zugewiesen werden können. Standardmäßig stellt Jira folgende Rollen bereit:
Diese Rollen werden dann im Permission Scheme verwendet, um Berechtigungen zuzuweisen. Der Vorteil von Projektrollen besteht darin, dass die gleiche Rolle in verschiedenen Projekten unterschiedlichen Benutzern zugewiesen werden kann.
Benutzergruppen sind sammlungen von Benutzern, die systemweit definiert werden. Häufig verwendete Gruppen sind:
Gruppen werden global gepflegt und können in Permission Schemes verwendet werden, um mehreren Benutzern gleichzeitig Berechtigungen zuzuweisen.
In manchen Fällen kann es notwendig sein, einzelnen Benutzern direkt Berechtigungen zuzuweisen. Dies wird jedoch generell nicht empfohlen, da es die Verwaltung komplexer macht und bei Personalwechseln zusätzlichen Administrationsaufwand verursacht.
Prinzip der geringsten Berechtigung: Gewähren Sie Benutzern nur die Berechtigungen, die sie für ihre Arbeit benötigen.
Gruppenbasierte Berechtigungen bevorzugen: Verwenden Sie Benutzergruppen oder Projektrollen anstelle von Einzelbenutzerzuweisungen, um die Verwaltung zu vereinfachen.
Standardschemas als Vorlage verwenden: Beginnen Sie mit den von Jira bereitgestellten Standardschemas und passen Sie diese nach Bedarf an.
Regelmäßige Überprüfung: Prüfen Sie regelmäßig die zugewiesenen Berechtigungen, um sicherzustellen, dass keine unnötigen Zugriffsrechte bestehen.
Dokumentation pflegen: Dokumentieren Sie Ihre Berechtigungsstruktur, insbesondere wenn Sie benutzerdefinierte Permission Schemes erstellen.
Testen vor dem Produktiveinsatz: Testen Sie Änderungen an Berechtigungen in einer Testumgebung, bevor Sie sie in der Produktivumgebung implementieren.
Problem: Zu viele Benutzer mit globalen Administratorrechten erhöhen das Sicherheitsrisiko. Lösung: Verwenden Sie Projektadministratoren für projektbezogene Verwaltungsaufgaben und beschränken Sie globale Administratorrechte auf ein Minimum.
Problem: Zu viele benutzerdefinierte Permission Schemes machen die Verwaltung unübersichtlich. Lösung: Standardisieren Sie Ihre Permission Schemes für ähnliche Projekttypen und vermeiden Sie unnötige Anpassungen.
Problem: Mit wachsender Organisation wird die Berechtigungsverwaltung komplexer. Lösung: Implementieren Sie eine Governance-Struktur für Jira und automatisieren Sie Berechtigungszuweisungen wo möglich.
Jiras Berechtigungskonzept kann mit anderen Atlassian-Produkten wie Confluence, Bitbucket und Bamboo integriert werden. Durch Single Sign-On und App-Integrationen können Berechtigungen über mehrere Produkte hinweg kohärent gestaltet werden.